We love Vanille, die Königin der Gewürze
Mmmmh Vanille… Egal ob klassisches Vanilleeis, Vanillepudding oder duftende Vanillekipferl. Vanille ist wie eine warme Umarmung, nicht nur zu Weihnachtszeit. Süß, elegant-sahnig-karamellartig mit vollmundigem Geschmack.
Vanillepulver in der modernen Küche
Überall wo eine Vanillenote erwünscht ist, kann Vanillepulver den Job erfüllen. Ein Upgrade für Naturquark, Pfannkuchen, Desserts oder Gebäck. Für Backlieber gehört Vanille zum Inventar.
Superlecker ist das Pulver auch in Heißgetränken oder Smoothies. Und sogar in pikanten Gerichten macht es eine gute Figur: Ein Hauch Vanille macht Hühnchen, Fisch, Möhren oder Rotkohl exotisch. Denn Vanille harmoniert sehr gut mit Gewürzen wie Kardamom, Nelken, Ingwer oder Chili. Übrigens löst sich Vanillepulver beim Backen oder Kochen nicht auf. Aber nun von vorne:
Was versteht man unter Vanillepulver?
Vanille (Vanilla planifolia) ist nach Safran das wertvollste Gewürz überhaupt. Vanillepulver besteht aus getrockneten, pulverisierten Vanilleschoten. Es ist ein hochqualitatives Pülverchen, das komplett zuckerfrei sein sollte. Deshalb gilt: Zutatenliste checken. Denn qualitativ hochwertiges Vanillepulver besteht als Naturprodukt nur aus den gemahlenen Schoten. Und ist nicht mit Zucker oder anderen Zusätzen gemischt. Die pulverisierten Schoten werden nur in sehr kleinen Mengen angeboten. In der Vanille Familie ist das feine Pulver am teuersten.
Im Unterschied dazu gibt es auch aus den Samen gewonnenes Vanillepulver. Allerdings ist es nicht aromatisch und wird hauptsächlich aus optischen Gründen verwendet. Denn es zaubert die kleinen schwarzen charakteristischen Pünktchen.
Vanillepulver kaufen Empfehlungen
Vanillepulver: Dosierung & Lagerung
Circa 1/2 bis 1 Teelöffel gemahlenes Vanillepulver entspricht zwei Vanilleschoten.
Vanillepulver sollte am besten dunkel und luftdicht gelagert werden. Und auch nicht zusammen mit anderen Gewürzen. Darüberhinaus bei Raumtemperatur, bis maximal 18°. Denn bei zu viel Wärme verflüchtigt sich das Aroma. Richtig gelagert ist Vanille lange haltbar.
Vorteile von Vanillepulver
Vanillepulver ist was für die Bequemen. Denn es ist praktisch und spart Arbeit. Wer keine Lust auf das Auskratzen einer Vanilleschote hat, dem kommt Vanillepulver wie gerufen. Schliesslich kann es ganz einfach überall eingestreut werden und zaubert den erwünschten Vanille Touch im Handumdrehen. Denn das Pulver hat einen intensiven Vanillegeschmack. Zusätzlich kann Zucker eingespart werden. Durch Vanillepulver wird Zucker beim Backen, in der Milch oder im Quark auf gesunde und leckere Weise ersetzt.
Wie dosiert man Vanillepulver?
Vanillepulver lässt sich besser dosieren als Schoten. Weil es extrem ergiebig ist reicht wenig für die Vanillenote. Ein halber Teelöffel entspricht ungefähr einer Vanilleschote. Und wird für etwa 500g eingesetzt.
Nachteil von Vanillepulver: Der Preis
Günstige Alternativen
Echte Vanille ist eine bezaubernde Zutat. Nur leider ist Vanille nach Safran auch das zweitteuerste Gewürz der Welt. Was kann man also stattdessen nehmen?
Alternative 1: Vanilleextrakt
Flüssiges Vanilleextrakt ist günstiger als das Pulver. Es gehört zu den natürlichen Aromen. Und liefert hochkonzentriertes Vanillearoma. Zusätzlich ist es ultra lange haltbar, quasi unbegrenzt. Alternativ heißt es auch Vanille Essenz. Gewonnen wird es aus der Vanille-Schote. Eingeweicht in hochprozentigem Alkohol werden aus dieser die Aromen herausgezogen. Allerdings wird hier manchmal auch Zucker hinzugefügt. Es ist aber trotzdem nicht mit Vanillezucker zu verwechseln.
Eine Auswahl an Vanilleextrakt:
Alternative 2: Vanillezucker/Vanillinzucker
Vanillezucker
Achtung: Vanille und Vanillin sind nicht dasselbe.
Vanillezucker ist ein Mix aus echter Vanille + Zucker. Somit besteht er aus zerkleinerten Vanilleschoten und eben Zucker. Logisch auch, dass solch ein Zuckergemisch günstiger als reine Vanille ist.
Vanilleextrakt besitzt ein intensiveres Aroma als Vanillezucker, bei dem der Zuckergeschmack vordergründig ist. Tipp: Vanillezucker gibt es mittlerweile auch auf Xylit Basis.
Vanillinzucker
Vanillinzucker, ein Gemisch aus Zucker und Vanillin, hat keinen wirklichen Vorteil außer dem Preis. Schliesslich ist es zu 90% ein künstliches Billigprodukt. Denn im Gegensatz zu den teuren Vanilleschoten, ist die synthetische Herstellung weitaus günstiger. Vanillinzucker ist also etwas anderes als Vanillezucker. Der Teufel liegt hier im Detail: Ein kleiner Unterschied in der Schreibweise, ein gravierender in der Qualität.
Bei Vanillin handelt es sich um den wichtigsten Aromastoff der Vanille. Dieser kann aber auch anderweitig produziert werden – und zwar künstlich oder natürlich. Meist wird er synthetisch hergestellt. Und Achtung: Auch die natürliche Quelle muss nicht die Vanilleschote sein. Und noch noch nichtmals ein Lebensmittel. Weitaus preiswerter als echte Vanille ist z.B. die Herstellung aus Zuckerrübenschnitzeln.
Der Aufdruck Vanillegeschmack mit natürlichem Aroma bedeutet daher nicht, dass du echt Vanille bekommst. Das heißt einfach nur, dass das Aroma natürlichen Ursprungs ist. Tipp: Findest du auf Zutatenliste den Aufdruck „Aroma Vanillin“ handelt es sich wahrscheinlich um künstlich produziertes Vanillin.
Geschmacklich kommt Vanillin nicht an echte Vanille heran. Zwar ist Vanillin hauptsächlich für das Aroma der Vanilleschote verantwortlich, dennoch besitzt Vanille außer Vanillin eine große Anzahl weiterer Aromastoffe. Für einen natürlichen Vanillegeschmack empfehlen wir daher Vanillepulver oder Vanille-Extrakt. Oder probier mal Alternative drei.
Alternative 3: Tonkabohne
Die Tonkabohne ist eine schwarze Bohne aus Südamerika. Es handelt sich um die Samen des Tonkabaumes, welche ganz oder gemahlen im Handel sind.
Als Naturprodukt liefert sie eine exotische Geschmacksexplosion. Von Mandel, Süßholz, Marzipan, Karamell und natürlich Vanille bis hin zu einem leichten Rumaroma. Deshalb ist sie mittlerweile eine große Konkurrenz zur Vanille und mega beliebt in der süßen Küche. Schliesslich harmoniert sie perfekt in Kuchen und Desserts. Zudem ist sie lange haltbar.
Da die Tonkabohne Cumarin enthält, bitte sparsam einsetzen. Denn ein zu viel kann Übelkeit auslösen. Immerhin reicht aber zum Glück eine Prise für das einzigartige Aroma. Besonders intensiv ist die Geschmacksentfaltung bei frisch geriebenen Tonkabohnen. Für das Reiben kannst du eine kleine Muskatreibe verwenden.
Eine Auswahl an Tonkabohnen Produkten:
So erkennst du echte Vanille in der Zutatenliste
Wer kennt sie nicht? Die Verpackungen mit Vanilleblüten oder Schoten. Aber lass dich davon bitte nicht in die Irre führen. Das ist kein Indiz für echte Vanille. Denn nicht überall wo Vanille drauf steht, ist auch echte Vanille drin. Nur der Blick auf die Zutatenliste gibt Klarheit. Natürliche Vanille erkennst du an folgenden Bezeichnungen: Gemahlene Vanilleschoten, natürliches Vanillearoma, Vanille-Extrakt, Bourbon-Vanille, Tahiti-Vanille und Mexiko-Vanille.
Und Achtung, künstlich hergestelltes Vanillin tarnt sich auf der Zutatenliste wie folgt: Natürliches Aroma sowie Vanille-Aroma/Aroma mit Vanillegeschmack.
Hintergrund: Vanille Herkunft
Ursprünglich kommt Vanille aus Mexiko. Bereits die Mayas und Azteken nutzten die getrockneten Fruchtkapseln der Pflanze mit ihrem süßen Duft als Gewürz. Mit den spanischen Eroberern kam die Vanille dann nach Europa. Heute spielt Mexiko als Anbaugebiet nur noch eine Nebenrolle im Vanillezirkus. Denn der Großteil stammt aus Madagaskar. Mit den Komoren, den Seychellen, Mauritius, Mayotte und der Insel Réunion bildet es die so genannten Vanille-Inseln. Hierher kommt die Deluxe Version, die Bourbon Vanille. Sie gilt als begehrteste Sorte. Der Name Bourbon stammt von der Insel Réunion, die früher Île Bourbon hieß. Andere Anbaugebiete gibt es in Java, Tahiti, Indien oder Sansibar.
Echte Vanille ist wahrer Luxus und teuer
Denn 3-4 kg Vanilleschoten ergeben nur 1kg Vanillepulver. Und jetzt bitte festhalten: Dieses kostet je nach Ernte und Nachfrage bis zu 600 Euro.
Liegt daran, dass Anbau und Verarbeitung sehr aufwendig, arbeitsintensiv und langwierig sind. Insgesamt ist für die Vanilleproduktion viel Geduld und Einsatz gefragt.
Gewusst? Vanille ist eine wunderschöne Orchidee
Genau genommen ein Kletterorchidee. Sie braucht sowohl feuchtes Klima als auch einen Baum oder Pfahl, um als Ranke bis zu 10 Meter in die Höhe zu klettern. Zudem ist sie die einzige Orchidee der Welt, die Früchte trägt. Und genau diese Kapselfrüchte sind für die Küche interessant. Denn das sind die heißbegehrten Vanilleschoten. Frisch sind sie gelbgrün, geschmacks- und geruchlos. Weiter verarbeitet werden sie zu den schwarzbraunen Vanilleschoten mit dem typischem Aroma. Hauptaromastoff neben zahlreichen anderen ist Vanillin.