Entdecke den vielseitigen Cheesy Würzteufel: Nährhefe in der modernen Küche
Nährhefe sagt dir nichts? Und hört sich auch nicht besonders ansprechend an? Stimmen wir zu. Aber lasst euch von dem Namen nicht in die Irre führen. Denn hinter Nährhefe verbirgt sich ein sehr leckeres würziges Produkt, das in der Küche äußerst vielseitig einsetzbar ist.
Nährhefe hat viele Namen
Nährhefe hat viele Namen wie Hefeflocken, Edelhefe, Nooch, Nutritional Yeast oder Vegan Gold. Doch egal, wie du es nennst, es handelt sich um dasselbe wunderbare Produkt. In diesem Beitrag erfährst du, warum du Nährhefe unbedingt in deine Küche integrieren solltest.
Was ist Nährhefe und wie wird sie hergestellt?
Der Name lässt darauf schliessen: Nährhefe besteht aus Hefe. Also pflanzliche Kleinstlebewesen aus der Familie der Pilze. Zum Wachsen brauchen sie Wärme und Zucker. Kultiviert wird die Hefe auf Reis oder Melasse. Anschliessend wird die Hefecreme getrocknet, gewalzt und grob zu Flocken zermahlen.
Die Hefe wird durch Erhitzen inaktiv gemacht. Das passiert ab 40°. Im Gegensatz zu Backhefe kann sie dann nicht mehr treiben. Und der Teig kann nicht aufgehen. Das Endprodukt besitzt keine lebenden Pilze mehr, trotzdem Vitalstoffe.
Nährhefe, eine Auswahl empfehlenswerter Produkte
Erntesegen Hefeflocken
vinativo Hefeflocken
Spiegelhauer Hefeflocken
Hefeflocken mit Vitamin B12
Ausführlichere Infos zum Kauf von Hefeflocken findet ihr übrigens hier.
Für was ist Nährhefe gut? Vielseitige Würze für deine Küche
Die unscheinbaren Flocken sind ein richtiger Allrounder in der Küche. Und passen zu vielen Leckereien. Sie sorgen für eine Extraportion Würze, ohne dabei auf hohe Salzgehalte zurückzugreifen. Die Geheimwaffe? Die Aminosäure Glutaminsäure, die wie ein natürlicher Geschmacksverstärker wirkt.
Cheesy Genuss: Nährhefe als perfekter veganer Käseersatz
Nährhefe schmeckt nicht nur mild würzig und leicht nussig, sondern besitzt auch einen intensiven Käsegeschmack. Nicht nur für Veganer ist dies eine großartige Alternative zu herkömmlichem Käse. Erfahre, wie du Nährhefe in verschiedenen Gerichten verwenden kannst, sei es beim Überbacken, als Parmesan-Ersatz oder in leckeren Dips und Brotaufstrichen.
Inspiration gefällig? Nährhefe in der moderne Küche
- Zum Überbacken von Aufläufen und Lasagne greifen wir normalerweise zu geraspelten Käse. Mit Nährhefe gehts auch. Dazu 2 Esslöffel Margarine in einem Topf erhitzen und anschliessend 3 Esslöffel Mehl einrühren. Als nächstes 150 ml Flüssigkeit nach Wahl (Sojamilch, Gemüsebrühe) unter ständigem Rühren hinzu geben. Zuletzt 4 Esslöffel Hefeflocken rein, Pfeffer und Salz. Nach Geschmack können auch noch Kräuter, Senf, Knoblauch etc. hinzu.
Oder probiert doch mal ein Gemisch aus Cashews oder Walnüssen + Nährhefe als veganen Parmesan über Pasta & Co. - Zudem macht macht das vegane Gold auch im Gemüseburger eine gute Figur.
- In Reisgerichten sorgt der Zusatz für pikante Würze.
- Mal ein anderes Salatdressing? Wie wäre es mit diesem: 1 Tasse Cashews (eingeweicht) + Zitronensaft +Salz & Pfeffer + eine halbe Tasse Hefeflocken mixen. Lecker!
- Und auch fürs Frühstück oder Partys sind die Flocken einsetzbar. Als leckere Dips und Brotaufstriche.
- Dazu könnt ihr sie auch als Saucenbinder oder Panade benutzen.
Noch ein paar Tipps
- Nährhefe sollte nicht erhitzt werden. Deshalb erst am Ende in heiße Speisen geben. So werden die Vitamine nicht zerstört.
- Pur schmecken die Flocken nicht, sondern nur in Kombi mit anderen Lebensmitteln.
- Bei Bio Nährhefe ist die Zugabe von anderen Hilfsstoffen untersagt. Sie werden schonender verarbeitet und besitzen mehr Nährstoffe.
Gesundheitliche Vorteile von Nährhefe
Nährhefe punktet nicht nur geschmacklich, sondern auch gesundheitlich. Nährhefe liefert ein 1A Nährstoffprofil. Mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, insbesondere den B-Vitaminen, wird Nährhefe zu einer wertvollen Ergänzung deiner Ernährung.
Viele B-Vitamine
Der Körper erhält eine ordentliche Portion Folsäure (Zellneubildung), Zink, Eisen, Kalium, Calcium und Magnesium. Dazu Vitamin A und E sowie Vitamin B en masse: B1, B2, B3, B5, B6, B7 und B9. So ist zum Beispiel mit 15 g Nährhefe schon der tägliche B1 Bedarf gedeckt. Allgemein sorgen B-Vitamine für Energie und lassen uns fitter fühlen.
Aber: B12 ist nicht in allen Produkten enthalten
B12 kommt hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln vor. Deshalb müssen Veganer es substituieren. Wusstet ihr, dass häufig auch Fleischesser einen B12 Mangel haben? Zu den typischen Symptomen gehören Erschöpfung, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Leistungsschwäche und Verdauungsprobleme.
B12 ist nicht automatisch in Nährhefe enthalten. In diesem Produkt ist es zum Beispiel enthalten. Wer auf B12 Wert legt, sollte also auf die Produktbeschreibung achten.
Eiweißbombe
Auch sind die Flöckchen ein richtiger Proteinbooster: 43g Protein auf 100g können sich sehen lassen. So können besonders Vegetarier und Veganer ihre Eiweißzufuhr easy und lecker erhöhen. Plus: Das Eiweiß liegt als leicht verwertbare Aminosäure vor. Fettarm und zuckerfrei sind die Flocken übrigens auch.
Warum Nährhefe keine Bedenken wegen Glutamat auslöst
Befreie dich von Vorurteilen: Nährhefe enthält natürliche Glutaminsäure, die als „Umami“ bekannt ist. Im Gegensatz zu künstlichem Glutamat ist dies unbedenklich und bedarf keiner E-Kennzeichnung.
Glutaminsäure gibt der Nährhefe ihre charakteristische Würze und intensiviert den Geschmack
Da Glutaminsäure ein natürlicher „Geschmacksverstärker“ ist, ist keine E-Kennzeichnung nötig.
Übrigens ist in ganz vielen Lebensmitteln ganz natürlich Glutaminsäure enthalten. Unter anderem in Soja, Fisch und Parmesan. Aber auch in Tomaten, Reis, Pilzen und Mais.
Nährhefe schmeckt umami
Übrigens, wusstet ihr, dass es einen eigenen Namen für die Geschmacksrichtung durch Glutaminsäure gibt? Da sie nicht in eine der üblichen Kategorien süß, sauer, bitter oder salzig passt, wurde eine neue Geschmacksrichtung kreiert. Sie lautet „Umami“. Was auf japanisch so viel wie „wohlschmeckend/köstlich“ bedeutet. Wer sich darunter nichts vorstellen kann: Sojasauce schmeckt umami. Oft wird die Geschmacksrichtung auch als herzhaft beschrieben.
Künstliches Glutamat ist nicht in Nährhefe enthalten
Glutamat dagegen ist nicht natürlich, sondern das isoliert und industriell hergestellt Salz der Glutaminsäure. Wird Glutamat für Lebensmittel synthetisch hergestellt, gilt es als zulassungspflichtiger Zusatzstoff und muss mit einer E-Nummer gekennzeichnet werden (E620-625). Glutamat ist demnach ein künstlicher Geschmacksverstärker. Er hat einen furchtbar schlechten Ruf und ist in Bio Lebensmitteln verboten. Konventionelle Fertigprodukte dürfen maximal 1 Prozent Glutamat enthalten.
Es gibt das Gerüchte Glutamat würde das „China-Restaurant-Syndrom“ aka „Hot-Dog-Kopfschmerz“ mit Schläfendruck, Engegefühl im Brustkorb und Kopfschmerzen verursachen. Auch Migränepatienten wird empfohlen Glutamat zu vermeiden. Wirklich nachgewiesen ist das alles aber nicht. Und auch das Bundesinstitut für Risikobewertung stuft eine kleine Verzehrmenge als unbedenklich ein. Ob und wie ungesund Glutamat wirklich ist mögen wir nicht beurteilen. Trotzdem würden wir die natürliche Glutaminsäure immer vorziehen. Ausserdem wird Glutamat immer seltener eingesetzt.
Glutamat wird immer häufiger durch Hefeextrakt ersetzt
Obwohl die negativen Auswirkungen von Glutamat nie nachgewiesen wurden, möchten viele doch lieber darauf verzichten. Produkte mit Glutamat machen sich nicht gut. E-Nummern schrecken ab. Deshalb verschwindet Glutamat peu a peu in vielen Lebensmitteln. Und wird durch geschmacksverstärkendes Hefeextrakt ersetzt. Hefeextrakt ist natürlich und die hässliche E-Nummer auf der Verpackung kann man sich so sparen. Es ist ein beliebtes Würzmittel, das Brühen oder Aufstrichen eine herzhafte Note schenkt.
Hefeextrakt und Nährhefe ist nicht das Gleiche
Nährhefe ist weitaus weniger verarbeitet als Hefeextrakt. Hefeextrakt ist ein Eiweißkonzentrat und enthält 5-12% Glutaminsäure. Es entsteht aus aufgelösten Hefezellen, aus denen die Inhaltsstoffe konzentriert werden. Übrigens, wer schon mal in Großbritannien oder Australien war wird bestimmt Bekanntschaft mit dem Brotaufstrich Marmite aka Veggimite gemacht haben. Das ist nichts anderes als Hefeextrakt.
Ist Nährhefe glutenfrei?
Hier gilt es das jeweilige Produkt zu prüfen. Denn es gibt sowohl Nährhefe mit als auch ohne Gluten. Nur Nährhefe die auf Basis von Melasse kultiviert wurde, ist glutenfrei. Vegan sind sie aber alle. Viel Spaß beim Ausprobieren und Kochen mit Nährhefe. Alles Liebe für Euch 🙂
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