Unterschiedlichen Fettgehalt bei Leinsamenmehl beachten
Leinsamenmehl kaufen | Es gibt zwei verschiedene Arten von Leinsamenmehl:
#1 Entöltes Leinsamenmehl
Wie wird es hergestellt? Aus den Resten nach der Leinölgewinnung. Nachdem das Öl aus dem Leinsamen gepresst wurde, bleibt der so genannte Presskuchen. Dieser wird zu entöltem bzw. teilentöltem Leinsamenmehl zermahlen, je nachdem wie viel Öl dem Leinsamen vorher entzogen wurde.
Der vollständige Leinsamen besitzt einen Fettanteil von circa 31 g/100g.
Entöltes Leinsamenmehl, je nach Grad der Entölung, nur noch circa 12 g/100g. Damit ist es auch kalorienärmer mit +/- 333 Kalorien im Vergleich zu +/- 471 Kalorien pro 100 Gramm. Wer auf Kalorien achtet, kann mit der entölten Variante also einiges einsparen. Auch hält es sich länger und wird nicht so schnell ranzig. Nachteil ist, dass durch den Ölentzug nicht mehr alle Nährstoffe im Mehl enthalten sind, wovon teilentöltes Leinsamenmehl nicht so stark betroffen ist. Von der Konsistenz ist die entölte Variante trockener und zieht viel Wasser. Beim Backen können 10-25 Prozent der Mehlmenge durch Leinsamenmehl ersetzt werden. Entöltes Leinsamenmehl gibt es in Bio-Läden oder online. Wir empfehlen folgende Produkte:
Entöltes Leinsamenmehl kaufen: Unsere Empfehlungen
Teilentöltes Leinsamenmehl kaufen: Unsere Empfehlungen
#2 Nicht entöltes Leinsamenmehl mit dem vollen Fettgehalt
Hier wird das Leinsamenmehl aus dem vollständigen Samen oder der geschroteten Form gewonnen. Dieses Mehl besitzt den vollen Fettgehalt und ist natürlich viel kalorienreicher als die entölte Form. Der Vorteil: Es bleiben die gesunden Omega-3-Fettsäuren vollständig erhalten.
Übrigens: Im Gegensatz zum ganzen Korn hat geschroteter oder gemahlener Leinsamen den Vorteil, dass die Inhaltsstoffe vom Körper besser absorbiert werden können, wohingegen das ganze Korn Gefahr läuft so wieder ausgeschieden zu werden.
Achtung: Ist der volle Ölgehalt im Leinsamenmehl noch enthalten, ist es nicht so lange haltbar. Wenn es unangenehm riecht und bitter schmeckt, ist es ranzig. Auf jeden Fall sollte es luftdicht verpackt im Kühlschrank gelagert werden.
Leinsamen gibt es mittlerweile in fast jedem Supermarkt oder DM. Das meist im Handel angebotene fertige Leinsamenmehl ist entölt oder teilentölt. Nicht entöltes kannst Du Dir locker mit einem Mixer und Leinsamen selber herstellen.
Was gibt es beim Kauf von Leinsamenmehl zu beachten?
Beim Kauf von Leinsamenmehl gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten, um sicherzustellen, dass du ein qualitativ hochwertiges Produkt erhältst. Hier sind einige Tipps für den Einkauf von Leinsamenmehl:
Frische: Leinsamenmehl hat eine begrenzte Haltbarkeit aufgrund seines hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren, die oxidieren können. Überprüfe daher das Verfallsdatum auf der Verpackung und wähle ein Produkt, das noch lange haltbar ist. Alternativ kannst du auch ganze Leinsamen kaufen und sie frisch zu Hause mahlen, um die Frische zu gewährleisten.
Reinheit: Achte darauf, dass das Leinsamenmehl frei von Verunreinigungen ist. Überprüfe die Verpackung auf Angaben wie „rein“ oder „ungebleicht“. Es sollten keine zusätzlichen Zutaten oder Konservierungsstoffe enthalten sein.
Verpackung: Leinsamenmehl sollte in einer lichtundurchlässigen Verpackung aufbewahrt werden, um den Omega-3-Fettsäuren vor Oxidation und Feuchtigkeit zu schützen. Eine luftdichte Verpackung trägt dazu bei, die Frische und Qualität des Mehls zu erhalten.
Herstellerangaben: Lies die Produktbeschreibung oder das Etikett aufmerksam durch, um Informationen über die Herstellungsmethode und eventuelle Allergen-Hinweise zu erhalten. Stelle sicher, dass das Produkt für deine spezifischen Ernährungsbedürfnisse geeignet ist.
Kundenbewertungen: Wenn du online einkaufst, lies die Bewertungen anderer Kunden, um einen Eindruck von der Qualität des Leinsamenmehls und der Erfahrungen anderer Käufer zu bekommen. Dies kann dir bei der Auswahl eines zuverlässigen und hochwertigen Produkts helfen.
Indem du diese Tipps befolgst, kannst du sicherstellen, dass du Leinsamenmehl von hoher Qualität erwirbst, das deine kulinarischen Kreationen bereichert und gleichzeitig gesundheitliche Vorteile bietet.
Warum ist Leinsamen so gesund?
Leinsamen besitzt einfach ein Top-Nährstoffprofil: Er ist glutenfrei, ballaststoffreich, besitzt viele Schleimstoffe und Lignane, ist kohlenhydratarm, vegan und reich an Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren. Am bekanntesten sind wohl seine positiven Auswirkungen auf die Verdauung und der gute Ruf als natürliches Abführmittel.
Ähnliche Wirkung auf die Verdauung besitzen Flosamenschalen oder Chia Samen. Leinsamen wird außerdem nachgesagt, dass er entgiftet, gute Laune macht, den Östrogenhaushalt ausbalanciert, entzündungshemmend ist, lange satt hält und somit beim Abspecken unterstützt, die Abwehr kräftigt und sich positiv auf Blutdruck, Blutzucker- und Cholesterinspiegel auswirkt. Sogar verschiedene Krebsarten soll er vorbeugen.
Vor allem Vegetarier und Veganer nutzen Leinsamen oder Leinöl als ideale Omega-3-Fettsäure Quelle. Besonders zu empfehlen, das Leinöl von Dr. Budwig! Veganer können Leinsamenmehl auch als Ei-Ersatz verwenden. 1 EL Leinsamenmehl in 3 EL Wasser einrühren. Ergibt ungefähr die Menge von einem Ei.
Wofür kann ich Leinsamenmehl verwenden?
Leinsamenmehl ist äußerst vielseitig und kann auf verschiedene Weisen in der Küche verwendet werden. Hier sind einige Möglichkeiten, wie du Leinsamenmehl in deinen Rezepten einsetzen kannst:
Glutenfreies Backen
Leinsamenmehl eignet sich hervorragend als Ersatz für herkömmliches Mehl in glutenfreien Backrezepten. Es verleiht den Backwaren eine angenehme Textur und ein leicht nussiges Aroma. Allerdings kannst Du nicht einfach das Mehl 1:1 ersetzen.
Eine Faustregel besagt, dass du etwa 25-30% des Weizenmehls im Rezept durch Leinsamenmehl substituieren kannst. Das bedeutet, wenn ein Rezept beispielsweise 200 Gramm Weizenmehl erfordert, könntest du etwa 50-60 Gramm Leinsamenmehl verwenden.
Bindemittel in Rezepten
Dank seiner leicht klebrigen Konsistenz eignet sich Leinsamenmehl ideal als natürlicher Ei-Ersatz in veganen Rezepten. Durch das Mischen von Leinsamenmehl mit Wasser entsteht eine gelartige Masse, die als Bindemittel fungiert.
Smoothies und Getränke
Du kannst Leinsamenmehl zu deinen Smoothies, Shakes oder Fruchtsäften hinzufügen, um den Nährstoffgehalt zu steigern. Es verleiht den Getränken eine zusätzliche Ballaststoff- und Proteindosis.
Müsli und Joghurt-Toppings
Streue etwas Leinsamenmehl über dein Müsli, Haferflocken oder Joghurt, um eine knusprige Textur und einen leicht nussigen Geschmack zu erhalten. Es ist eine einfache Möglichkeit, deinem Frühstück eine Extraportion Nährstoffe hinzuzufügen.
Paniermehl-Ersatz
Wenn du eine glutenfreie oder kohlenhydratarme Alternative zu Paniermehl suchst, kannst du Leinsamenmehl verwenden. Tauche Fleisch, Fisch oder Gemüse in eine Mischung aus Leinsamenmehl und Gewürze für eine knusprige Panade.
Dicke Soßen und Suppen: Leinsamenmehl kann als natürliches Verdickungsmittel in Suppen, Soßen und Eintöpfen verwendet werden. Es verleiht den Gerichten eine angenehme Konsistenz und bindet Flüssigkeiten auf natürliche Weise.
Energieriegel und Snacks: Mit Leinsamenmehl kannst du hausgemachte Energieriegel, Proteinbällchen oder Snackriegel zubereiten. Es sorgt für eine gute Bindung und bietet zusätzliche Nährstoffe für deine gesunden Snacks.
Diese Liste ist nur ein Auszug aus den zahlreichen Möglichkeiten, wie du Leinsamenmehl verwenden kannst. Lass deiner Kreativität freien Lauf und experimentiere mit verschiedenen Rezepten, um die Vorzüge dieses gesunden Mehls in deiner Küche zu nutzen.
Buchtipps
Leinöl macht glücklich. Das blaue Ernährungswunder.
Chemie im Essen: Lebensmittel-Zusatzstoffe. Wie sie wirken, warum sie schaden.