Hirsemehl

Hirsemehl: Diese Unterschiede gibt es

Es gibt unterschiedliche Varianten von Hirsemehl

Denn Hirse ist erstmal einfach nur ein Sammelbegriff für kleinfrüchtiges Spelzgetreide. Mit dem Begriff Hirse ist also nicht eine einzige Pflanze gemeint. Das pulvrige Hirsemehl schmeckt süß und mild. Es ist ideal für schnelle Brote und gibt Backwaren wie Brot und Muffins eine krümelige Struktur. Gemeinsam ist allen Sorten Hirsemehl, dass sie glutenfrei sind.

Schon probiert? Hirse Frühstücks-Tipp Morgenstund

Die Hirse wird in zwei große Kategorien unterteilt

Hirsemehl

#1 Großkörnige Sorghumhirse – Milo Mehl

Die Körner dieser Gattung sind größer und liefern einen höheren Ertrag. Das Mehl hat zahlreiche Namen: Sorghum Mehl, Milo Mehl, Mashella, Mashilla, Red Dari, Sorghum Bicolor oder Jowar Flour. Milo bedeutet Hirse auf afrikanisch.

Wofür eignet sich Milo Mehl?

In Kombination mit anderen Mehlsorten könnt ihr damit alles mögliche backen: Muffins, Brote, besonders Fladenbrot und allerlei Gebäck. Milo Mehl schmeckt leicht süß und nussig.
Genau wie Teff Mehl wird auch Milo Mehl gerne zur Herstellung von Injera eingesetzt. Injera ist ein weiches Fladenbrot aus Äthiopien – perfekt zu Suppen oder Dips. Man braucht zum Backen ausser dem Mehl nur noch frische Hefe, Wasser und ein wenig Salz. Und wer ein Crêpes Gerät besitzt, kann dies wunderbar zum Backen von Injera nehmen. Denn traditionell wird es auf heißen Tonplatten gebacken. Ausser Injera wird traditionell in Eritrea auch noch Brei und sogar Bier aus Milo Mehl hergestellt. 

Milo Mehl – Hirsemehl kaufen, unsere Top 3

Bio Leben Sorghum Mehl
süssundclever Sorghum Mehl
Heera Sorghum Mehl

#2 Kleinkörnige Millethirsen = Echte Hirsen

Die Körner sind kleiner als die Sorghum Hirse und sie gilt als die „echte Hirse“. Die meisten Hirsearten gehören zu dieser Gattung wie die Kolbenhirse, Perlhirse, Fingerhirse, Zwerghirse (Teff) und Rispenhirse. Zu letzterer gehört die Gold- und Braunhirse.

Teffmehl aus Zwerghirse

Teff ist ein altes äthiopisches Kulturgetreide, das auch als Zwerghirse bezeichnet wird. Und den Namen Zwerghirse kann man wörtlich nehmen. Denn Teffmehl wird aus den kleinsten Getreidekörnern der Welt hergestellt. Es hat einen sehr lecker nussigen Geschmack und harmoniert sowohl zu süß als auch zu herzhaft. Hauptsächlich wird es heute in Äthiopien angebaut. 

Traditionell wird auch Teffmehl für das weiche Fladenbrot „Injera“ in Äthiopien genommen. Aber auch für andere Backwaren wie Brote, Brötchen, Teff-Crêpes, Muffins, Pizzateig, Pancakes oder Kuchen eignet sich Teffmehl. Überall dort wo sonst Getreidemehl wie Weizen, Dinkel oder Roggen zum Einsatz kommt, könnt ihr Teffmehl verwenden. Ein großer Pulspunkt: Teffmehl entwickelt  beim Backen eine gelartige Konsistenz und bindet somit prima. Auch beim Kochen kann es nützlich sein, zum binden oder auch für Homemade-Pasta. Tipp: Am besten aber erstmal nach Rezept werkeln. Hier findest du weitere Infos zu Teffmehl.

Teffmehl – Hirsemehl kaufen, unsere Empfehlungen

süssundclever
Piowald

Goldhirse – Hirsemehl

Die Goldhirse ist das geschälte Korn der Rispenhirse. Diese geschälten Körner werden dann zu Goldhirsemehl vermahlen.
Das Schälen bringt einige Vorteile: Die Goldhirse wird dadurch bekömmlicher und zarter, denn die Schale ganzer Hirse ist sehr hart. Auch Verunreinigungen, Pestizide und andere bedenkliche Substanzen wie Tannine, Oxalsäure und Phytinsäure werden durch das Schälen verringert. Das macht den Verzehr größerer Mengen unbedenklich. Allerdings gehen einige wertvolle Inhaltsstoffe aus der Schale verloren.
Goldhirsemehl passt sowohl zu pikant als auch zu süß. Es eignet sich wunderbar zum Backen von Brot und anderen Backwaren, für einen schmackhaften Brei, als Zugabe ins Müsli oder Smoothies oder auch zum Binden von Saucen. 

Goldhirse – Hirsemehl kaufen, unsere Empfehlungen

Piowald Bio
Bio- Leben Goldhirsemehl

Braunhirse – Hirsemehl

Braunhirse ist die rotorange Form der sogenannten Rispenhirse. Im Unterschied zur Goldhirse wird Braunhirse nicht entpelzt und geschält. Sie wird mit Schale und Spelze vermahlen und ist deshalb die Vollkorn Variante. Dadurch bleiben einerseits mehr gesunde Inhaltsstoffe wie Kieselsäure erhalten. Andererseits leider auch viele unerwünschte Substanzen wie Tannine, Phytinsäure und Oxalsäure, welche die Aufnahme bestimmter Nährstoffe behindern können.
Phytinsäure hemmt beispielsweise die Aufnahme von Calcium und Eisen. Tannine blockieren die Eiweißaufnahme. Und Oxalsäure kann bei Nierenprobleme Nierensteine begünstigen. Deshalb gilt bei Braunhirse: Die Dosis macht das Gift. Mehr als 1-2 Esslöffel pro Tag sollten es nicht sein. Auch bei einem empfindlichen Magen oder bei Zölliakie gilt Vorsicht. Denn die harten Komponenten der Schale können u.U. Magen und Darm irritieren. Jetzt fragst du sich wahrscheinlich, warum du überhaupt auf Braunhirse setzen solltest?

Braunhirsemehl wird bei verschiedenen Beschwerden empfohlen

Es wird vor allem in der Alternativmedizin empfohlen: So soll es unter anderem bei Arthrose, Haarausfall, brüchigen Fingernägeln, Hauterkrankungen oder Bindegewebsschwäche helfen. Somit ist es überwiegend als Nahrungsergänzungsmittel einzustufen. Zum Backen ist Braunhirsemehl als Hauptzutat nicht geeignet. Du kannst es aber als Zugabe beimischen. Als Nahrungsergänzungsmittel ist es ganz einfach anzuwenden. Ihr könnt einfach 1-2 Esslöffel ins Müsli, in Suppen, Säfte oder Smoothie Bowls  geben. Oder in beliebigen Flüssigkeiten auflösen. Obwohl viele auf die positive Wirkung von Braunhirse schwören, sollte man wissen: Die Wirkung ist nicht belegt! Und Risiken sowie Nebenwirkungen sind nicht ausreichend untersucht. Deshalb steht der Konsum auch immer wieder in der Kritik.

Braunhirse – Hirsemehl kaufen, unsere Empfehlungen

Bauckhof
Reformhaus Braunhirse
Govinda Braunhirse
Kraftmischer Braunhirse

Wahrhaft nahrhaft: Warum ist Hirse so gesund?

Die Hirse ist ein wahres Superfood und zählt  zu den gesündesten Getreidesorten überhaupt. Darüberhinaus ist Hirse auch kein Schleimbildner wie Weizen oder Dinkel. Wirklich angesagt war sie lange Zeit bei uns nicht. Langsam feiert das Power-Getreide aber ein kulinarisches Comeback. Zu Recht, denn Hirse hat es in sich. 

Hirse soll schön machen

Und zwar Haut, Haare und Nägel. Es macht die Haut vitaler, glatter und straffer. Bekämpft Cellulite und sorgt für eine bessere Feuchtigkeitsaufnahme der Haut. Die Nägel werden fester und die Haare gesünder und glänzender. Schuld daran ist eine große Portion Silizium in Form von Kieselsäure in der Hirse.

Und was steckt sonst noch in der Hirse?

Viele gesunde Inhaltsstoffe

Hirse besteht zu 70% aus Kohlenhydraten, 10 % Eiweiß und gesunden Vitaminen wie A, B und E-Vitamine. Antioxidantien und B-Vitamine sorgen für ein starkes Immunsystem. Der Fettgehalt ist relativ hoch. Da es sich aber um mehrfach ungesättigte Fettsäuren handelt, gibt es hier grünes Licht. Denn das sind die sog. guten gesunden Fette.

Hoher Gehalt an Magnesium, Eisen und Eiweiß

Vor allem für Veggies und Frauen wird die Hirse dadurch hochinteressant, denn sie leiden oft an einem Mangel. Bei Eisenmangel fühlt man sich häufig müde und unkonzentriert. Der Verzehr von Hirse kann hier helfen. Ein Plus an Magnesium und Eisen gibt Energie und hilft bei Müdigkeit. In 100 g Hirse stecken fast 7 mg Eisen, das sind drei Mal so viel wie im Weizen. Tipp: Eisen lässt sich besonders gut in Kombination mit Vitamin C aufnehmen, wie Hirsebrei mit Früchten.
Hirse hat auch eine fette Portion  Magnesium zu bieten, ganze 123 mg je 100 g. Magnesium kann Diabeteserkrankungen vorbeugen und ist u.a. gut für die Herzgesundheit, die Muskeln und das Nervensystem.
Auch der Eiweißgehalt kann sich mit 10,6 g pro 100 g Hirse sehen lassen. Des weiteren enthält Hirse Silizium, Zink und Kalzium. Einen Nachteil gibt es allerdings auch: Hirse hat kaum Ballaststoffe, deshalb in Kombination ballaststoffreiche Lebensmittel essen. 

Hirse ist glutenfrei

Ein großer Vorteil gegenüber Weizenmehl. Somit optimal für alle die kein Gluten essen dürfen oder es einfach nicht wollen. Zusätzlich eignet sich Hirse auch für Allergiker.

Hirsemehl: Aufbewahrung  

Im Idealfall gut verschlossen, trocken, kühl und dunkel. Am besten wird das Mehl in ein dichtes Gefäß gefüllt.
Auf jeden Fall auch einen Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum werfen, denn Hirse Mehl ist nur begrenzt haltbar.

Hirse Hintergrund 

Genau wie Dinkel und Weizen gehört auch Hirse zur Familie der Süßgräser. Ursprünglich kommt sie aus Asien und ist eines der ältesten Lebensmittel überhaupt. Bei uns ist sie seit der Bronzezeit und war sogar damals neben der Kartoffel ein Grundnahrungsmittel. In Afrika und Asien kommt sie auch heute noch häufig täglich auf den Tisch.
Die Hirse hat einen großen Vorteil: Sie ist hart im Nehmen und hält auch Dürreperioden mit wenig Wasser durch. Dazu ist sie sehr fix und braucht nur 100 Tage zur Reifung.

Linktipps: 

Buchweizenkeimlinge: Leckere Sprossen für die Gesundheit
Lappentang – DAS macht man mit der Luxus-Alge
Welches Reismehl ist das Richtige für mich?
Cashew Mehl: Tipps zum glutenfreien Nussmehl
Pistazienmehl: Erfahre mehr über die leckere und gesunde Spezialität